Juli 2020. Vor einem Monat meinte ich, dass dieses Jahr sich vorgenommen zu haben scheint, jeden Monat noch etwas draufzusetzen, mit dem wir in dieser Form nicht rechnen. Ganz unabhängig von meiner To Do-Liste für den Juni fühle ich mich darin bestätigt. Ein wirklich krasser Monat liegt hinter mir. Und ein insgesamt wirklich krasses halbes Jahr liegt hinter uns.
Das halbe Jahr ist nun vorbei. Wie es weitergeht haben wir natürlich weiterhin nicht nur, aber eben auch selbst in der Hand. Und weil es mit Spaß macht, Listen zu schreiben und mir letzten Monat geholfen hat, kommt hier meine To-Do-Liste für den Juli 2020, zum Start in die zweite Jahreshälfte. Nachmachen, abhaken oder inspirieren lassen.
Was im Juni schon eine gute Idee war (und nicht geklappt hat) ist im Juli vermutlich nicht schlecht. Also starten wir, starte ich einen weiteren Versuch. Nichts vornehmen und nicht mal das schaffen. Keine Verabredungen, keine Verpflichtungen. Das Leben einfach spontan wirken lassen. Sich für die Dinge entscheiden, an denen man Spaß hat und die der Moment bereit hält. Ganz ungeplant.
Das Motto lautet: Ich an, Welt aus. Das Leben geht weiter und hält genug Veränderungen bereit, denen man nicht immer und schon gar nicht auf Dauer aus dem Weg gehen kann. Umso wichtiger ist es, sich hin und wieder eine kleine Auszeit zu gönnen, die ruhig auch mal länger dauern darf als nur ein paar Stunden. Völlig egal, ob man einfach jeden Tag draußen in der Sonne sitzt, nur im Bett liegt, oder auf dem Sofa fläzt. Hauptsache ganz ohne Schuldgefühle genießen.
Ein Brief kann Menschen mehr Freude bereiten, als sie selbst manchmal ahnen. Es muss aber nicht immer gleich ein ganzer Brief sein. Im digitalen Zeitaltern reicht vielleicht schon eine kurze, liebe Nachricht, um den Kontakt zu einer Person wieder aufzubauen, den man irgendwo auf dem (Lebens-)Weg verloren hat. Und nicht einmal das muss das Ziel sein. Es kann einem auch selbst ein gutes Gefühl geben, einem anderen Menschen zu sagen, dass man an ihn denkt, auch wenn er vielleicht nicht damit rechnet. Und wer weiß, welche Geschichte damit im Juli 2020 ihren Anfang nimmt…
Ich persönlich habe eine sich ständig erweiternde (im letzten halben Jahr mehr) oder verkürzende (im letzten halben Jahr weniger) Liste an Städten, die ich unbedingt mal sehen möchte. Zugegeben, nicht alle davon werde ich ausgerechnet im Juli 2020 schaffen. New York, Tokyo und Kapstadt sind aus bestimmten Gründen gerade nicht ratsam. Aber auch Weimar, Kiel und sogar Rheda-Wiedenbrück haben ihren Reiz. Wie? Es gibt Menschen, die haben keine solche Liste? Ein paar Tipps finden sich dann ja vielleicht schon in diesem Abschnitt. Bei manchen Reiseempfehlungen, die das Netz bereit hält ist auch in jeder Ecke Deutschlands etwas dabei. Und wenn gar nichts hilft, fragt man eben Andreas Möller: Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien!
In Zeiten von Netflix, Prime Video, Disney+ und wie sie alle heißen klingt das eigentlich nach einer leichten Übung. Aber dann hat man eben doch so seine Favoriten. Ob nun der sonntägliche Tatort, die tägliche Dosis Soap Opera oder auch die epochalen Megahits aus Hollywood – es gibt viele Formen von möglichen Lieblingsserien. Die Kunst ist, etwas neues zu wagen. Völlig egal, ob es nun etwas ist, das man sowieso schon immer mal ansehen wollte oder einfach auf gut Glück ein Vorschlag aus der Liste des Streaming-Anbieters. Hauptsache, man findet etwas neues, an dem man Spaß hat.
Im vergangenen Monat ging es darum, sich ganz bewusst für ein bestimmtes Buch zu entscheiden. So, dass man noch in einigen Jahren sagen kann: Das habe ich im Juni 2020 gelesen – oder zumindest angefangen. Ich weiß sicher noch lange ganz genau, welche Bücher ich im Juni 2020 gelesen habe. Und dass ich mit keinem davon schon fertig geworden bin. Da wäre es doch gelacht, wenn ich nicht auch in diesem Monat weiter fleißig lese. Und vielleicht kann ich mich dann ja auch irgendwann später daran erinnern, mit welchem Buch ich im Juli 2020 fertig geworden bin.
„Ein Lächeln ist eine Kurve, die alles begradigt.“
Sicher hat Phyllis Diller damit recht. Und mehr noch, Lachen befreit. Erst recht, wenn man nicht allein lacht, sondern mit einer Person, die einem wichtig ist. Gemeinsam lachen verbindet, es zeigt, dass man miteinander fröhlich sein kann. Und was gibt es schöneres, als das? Schaffen wir also mindestens eine Erinnerung an den Juli 2020, die mit einem wichtigen Menschen und einem Lachen verbunden ist.
Zugegeben, dieser Punkt setzt Dinge voraus, die wir nicht selbst beeinflussen können. Aber ausgehend davon, dass – zumindest seit ungefähr 30 Jahren – der Juli in Deutschland ein recht sonnenreicher Monat ist, stehen die Chancen nicht schlecht. Und so muss man sich dann nur noch bewusst dazu entscheiden, die Sonne zu nutzen. Die Zeit in der Wärme mit einem weiteren Punkt zu verbinden und ein gutes Buch zu lesen, mit jemandem zu lachen oder sich in einer noch unbekannten Stadt in die Sonne zu setzen ist natürlich auch nicht verboten. Aber bitte keinen Sonnenbrand holen!
Jedes Jahr an Weihnachten erinnern wir uns daran, was wirklich wichtig ist. Wir kommen zusammen, verzeihen Menschen Fehler und gestehen vielleicht auch eigene ein. Es kehrt für einen Augenblick Frieden ein. Auf der Welt (so sagen wir uns zumindest) und in unserem eigenen Herzen. Und nicht selten tragen wir selbst so einiges dazu bei, indem wir das Gespräch suchen, um alte Streitigkeiten beizulegen. „Es tut mir leid!“ und „Ich bitte um Entschuldigung!“ sind Worte, die mindestens ebenso schwer über die Lippen gehen wie „Ich verzeihe dir!“ Und dennoch, mindestens einmal im Jahr schafft man das schon. Wie? Im Juli ist gar nicht Weihnachten? Und das ist jetzt ein Argument, weil…? Genau!
Ich finde wirklich keinen einzigen Grund, diesen Punkt auch nur irgendwann von einer solchen To Do-Liste zu streichen. Und falls mir irgendwann doch einer einfällt, dann jedenfalls nicht für den Juli 2020. Und natürlich bleibt es dabei: Niemand anderes kann entscheiden, was hierunter eigentlich fällt.
Gönnt man sich einen Besuch im Kino? Oder im Restaurant? Vielleicht in Corona-Zeiten auch eher etwas, das die eigenen vier Wände verschönert? Oder einfach nur eine Extra-Tasse Kaffee oder Tee zum Feierabend? Völlig egal! Hauptsache einfach mal wieder tun, wonach dir ist. Und nicht schummeln: Einfach einen der anderen Punkt auf der Liste abzuhaken, zählt nicht. Oder? 😉
Ich kann mich nur wiederholen: Listen helfen, den Alltag zu strukturieren, Dinge umzusetzen oder sich an etwas zu erinnern. Und ich würde niemals vorschlagen, Listen im Leben abzuschaffen. Ganz im Gegenteil.
Aber das Leben ist mehr als das. Und auch wenn auf dieser To Do-Liste am Ende des Monats noch nicht alle oder gar keine Dinge abgehakt sein sollten – ob der Juli 2020 und das, was man erlebt und getan erlebt hat ein Erfolg ist, hängt nicht von einer Liste ab. Das empfindet und entscheidet man immer noch selbst.
Beitragsbild: marijana1/pixabay.de / Manuel Fuß
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