2017 war ein aufregendes, bewegendes und besonderes Jahr. Wie jedes andere auch. Und eben doch anders. Ein Jahresrückblick und -ausblick.
Logo und 2017 im Sand

Am Ende eines jeden Jahres folgt der Blick zurück. Stimmt? Stimmt nicht! Ehrlich gesagt habe ich diese Tradition noch nie verstanden. Wie kann ich auf ein Jahr zurück blicken, wenn ich noch mittendrin bin? Nun ja, vielleicht nicht ganz in der Mitte, aber doch liegt es zumindest noch nicht vollständig hinter mir. Auf dem Weg zur Silvesterfeier sagte ich:

„Wenn ich jetzt von einem Auto angefahren werde, besteht ein wesentlicher Teil meines Jahresrückblicks vermutlich darin, dass ich es überlebt habe.“

Also wartete ich auch den wirklich letzten Moment des Jahres 2017 ab, bevor ich es Revue passieren lasse. Das bedeutet aber auch, wir befinden uns nun in 2018 und ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr. Möge es das beste eures bisherigen Lebens werden – und das schlechteste, das noch kommt!

I tried so hard and got so far

Als das Jahr 2017 vor mir lag, wagte ich einen Ausblick darauf, in dem ich einige mehr oder weniger konkrete Ziele formulierte, die ich in diesem Jahr erreichen wollte. Der Blick zurück bedeutet also auch, mir anzusehen, was aus diesen Zielen geworden ist, ob ich sie erreicht habe oder nicht – und was einfach anders kam, als gedacht. Die Entwicklung meines persönlichen Umfelds gehört ganz sicher zu den letzteren Dingen. Obgleich es in meinem Leben viele tiefe Einschnitte und große Veränderungen gab, erinnere ich mich nicht an so große Veränderungen bei nahezu allem, was mein alltägliches Leben ausmacht, wie es im Jahr 2017 geschehen ist.

Das gehört vor allem deshalb hier hin, weil es ganz eng mit diesem Blog verknüpft ist. Vor einigen Wochen fragte ich euch nach eurem ganz persönlichen Jahresrückblick. Die Resonanz, die darauf kam, war für mich überwältigend. Nicht nur, wie viele von euch mir etwas schrieben, sondern auch wie persönlich die Worte waren und welche Rolle ich im Jahr 2017 von einigen von euch einnehmen konnte. Das bedeutet mir sehr viel. Schließlich schreibe ich hier zwar irgendwie doch auch für mich selbst, aber ohne Feedback und das Gefühl, damit auch etwas – oder jemanden – zu bewegen und zu erreichen, wäre es nicht dasselbe.

Wenn ich mir nun einmal die Liste mit Zielen ansehe, die ich für 2017 mit euch teilte, dann komme ich zu dem Schluss, dass es – nur anhand der umgesetzten Ziele betrachtet – ein recht erfolgreiches Jahr gewesen sein muss.

  • Ich werde mein Studium abschließen

Das ist mir tatsächlich gelungen. Insbesondere die letzten Wochen und davon die letzten Tage waren noch einmal sehr anstrengend und aufreibend, aber da erzähle ich wohl niemandem, der etwas ähnliches hinter sich gebracht hat, etwas neues. Bis zu diesem Jahr konnte ich nie nachvollziehen, woher diese offene Stolz über einen Studienabschluss bei anderen kam. Das ist nun anders.

Ich weiß, was es bedeutet, so etwas zu schaffen und kann wirklich nicht in Worte fassen, wie einschneidend dieser Studienabschluss für mich und mein Leben ist. So vieles begann mit einer Zugfahrt im Jahr 2012 – auch dieses Blog – als ich nach Berlin aufbrach um fortan Student zu sein. Und nun ist dieses Kapitel tatsächlich abgeschlossen. Das wäre an einigen Momenten meines Lebens mehr als unwahrscheinlich gewesen, geradezu undenkbar.

  • Ich werde mich bewusster ernähren um mich frischer und fitter zu fühlen

Auch dieser Punkt geht ganz klar an mich. Nicht zuletzte durch meine 90-tägige Challenge ernähre ich mich deutlich bewusster, mache fast täglich Sport und achte auch sonst sehr viel mehr auf meine Gesundheit und Ausgewogenheit, als in den Jahren zuvor. Hier ist sicher noch nicht das Ende aller Möglichkeiten erreicht, aber der Anfang ist gemacht, eine Lebensweise, die mich fitter und frischer fühlen lässt, ist für mich alltäglich geworden, ohne dass sie für mich eine tägliche Herausforderung und ständige Aufgabe ist. Genau das war es, was ich mir erhofft hatte.

  • Ich werde die Herausforderung als Fußball-Schiedsrichter angehen

Diese Herausforderung war, zumindest 2017, für mich größer, als angenommen. Der Versuch war da, ich war für einen Lehrgang angemeldet, wurde aber leider krank. Sonstige Ereignisse und Entwicklungen führten dann dazu, dass ich keinen weiteren Versuch unternahm. Ob es in diesem Jahr dazu kommt, weiß ich nicht. Lust hätte ich, aber manchmal hat das Leben eben andere Pläne.

  • Ich werde mich mit meinen und euren Lieblingsthemen intensiver beschäftigen

Zum Beispiel diese. Die Beschäftigung mit Themen, die mir am Herzen liegen und/ oder Spaß machen, ging sogar so weit, dass ich nach meinem Studium inzwischen mit und an ihnen arbeiten kann. Das ist eigentlich der Grund dafür, dass ich dieses Studium überhaupt begann und die in dieser Hinsicht schönste Entwicklung des Jahres, die aus meiner Sicht durchaus unerwartet kam.

Schon immer war mein Ziel, von dem leben zu können, dass mir Spaß macht und mich erfüllt. Umso schöner ist, dass sich das nun im Grunde genommen aus meinen eigenen Zielsetzungen für 2017 heraus so entwickelt hat. Ohne jetzt im Detail auf jedes Thema und jede Entwicklung dazu näher einzugehen, hoffe ich einfach, dass sich das auch 2018 weiter in diese Richtung entwickelt.

  • Ich werde mehr Zeit haben für die Menschen, die mir wichtig sind

Diese Zielsetzung kann wahrscheinlich niemals eine völlige Erfüllung erfahren. Ich glaube schon, wenn ich zurück schaue, dass ich 2017 sehr viel Zeit mit Menschen verbracht habe, die mir wichtig sind und geworden sind. Wahrscheinlich mehr als je zuvor. Insofern ist das Ziel wohl erreicht. Trotzdem bin ich in dieser Hinsicht immer sehr selbstkritisch und hinterfrage, ob ich diese Zeit auch richtig und angemessen verteile. Natürlich kann man es nie allen recht machen und natürlich wird es immer Entscheidungen und Entwicklungen geben, die anderen nicht gefallen – auch Menschen, die einem sehr viel bedeuten.

Und doch will ich natürlich versuchen, das so selten wie nur möglich zu halten. Und ich bin mir ehrlicherweise nicht sicher, ob mir das 2017 bei jedem Menschen so gelungen ist, wie ich es eigentlich selbst gern hätte. Trotzdem blicke ich sehr froh und glücklich zurück auf ein Jahr, das mir viele neue, tolle Menschen geschenkt und die Beziehung zu so vielen erhalten und gefestigt hat, womit ich in dieser Form niemals gerechnet hätte. Das – und ihr – bedeutet mir mehr als alles andere.

  • Ich werde mehr unterwegs sein, reisen, die Welt und Menschen treffen und kennenlernen

Auch wenn ich wohl noch deutlich mehr im Sinn hatte, als ich diese Worte schrieb, war ich 2017 mehr unterwegs als in den Jahren zuvor. Insbesondere was das Kennenlernen von Menschen angeht, war es das beste Jahr meines Lebens. Noch nie wurden so viele wunderbare Menschen in so kurzer Zeit so wichtig für mich.

  • Ich werde viel mehr fröhliche, spaßige und außergewöhnliche Partys geben, von denen es in der Vergangenheit viel zu wenige gab

Umso mehr hatte ich auch Grund zum Feiern. Mit tollen Menschen, zu tollen Anlässen, wie beispielsweise meinem Studienabschluss, um nur ein Beispiel zu nennen. Außerdem gibt es mit #Twerg jetzt sogar mein „eigenes“ kleines Treffen für Menschen von Twitter. Ich hätte sogar noch mehr Partys gebrauchen können, aber ich bin sicher – da kommt noch was!

  • Ich werde meine Erfahrung mit diesen Dingen hier, auf meinen Social Media Profilen und vor allem meinem YouTube Kanal mit euch teilen

Nun ja, dieser Punkt ist vermutlich noch ausbaufähig. Es fällt mir oft noch schwer, persönliche Erfahrungen sehr direkt aufzuschreiben, obwohl eure Rückmeldungen dazu mich immer wieder darin bestärken. Und was YouTube angeht: Richtig, da kam ein ganzes Jahr lang gar nichts. Zumindest nichts, das man öffentlich hätte sehen können. Aber so viel sei gesagt: Ich habe das weder vergessen, noch verworfen. Da kommt noch was. Daran kommt ihr jetzt nicht mehr vorbei. Und ich freue mich darauf.

One more light goes out...

Doch bei aller Freude darüber, was im letzten Jahr gut gelaufen ist, welche Ziele ich erreichen konnte und was mich positiv auf das Jahr 2018 blicken lässt, bleiben eben auch nachdenkliche Zwischentöne. Nicht einmal nur die. 2017 war so einschneidend, was persönliche Verluste angeht, wie kein Jahr meines Lebens zuvor. Viele sagten, 2016 seien viele Prominente und wichtige Persönlichkeiten von uns gegangen. Auch ich war traurig um diese Verluste.

Keiner von ihnen schockte mich so sehr, wie der Tod von Chester Bennington am 20. Juli. Sein Gesang und die Musik von Linkin Park halfen mir durch sehr tiefe Täler und ich verbinde unzählige schöne, fröhliche Momente damit. Egal, wie sehr viele sagten, die Musik sei nicht mehr die gleiche wie früher, ich freute mich über jede Single, jedes Album, jeden Fetzen Musik, der öffentlich wurde. Das Wissen, nun nie wieder dieses Gefühl erleben zu können, macht mich bis heute traurig.

Doch noch sehr viel mehr wiegen persönliche Verluste. Es schmerzt so tief, wenn Wunden, ja Löcher, entstehen, die nichts und niemand jemals wieder wird füllen können. Wenn Rituale, die für das Leben, Freiheit und tiefe, ehrliche Liebe stehen, plötzlich einfach nicht mehr da sind. Wenn ein Raum leer bleibt. Wenn Menschen, die mir alles bedeuten, unter ihren Verlusten so sehr leiden, dass es mich innerlich zerreißt. So stark, so heftig, so gewaltsam, wie diese Gefühle in diesem Jahr auf mich eindrangen, kannte ich nichts.

Nichts berührt mich so sehr wie das Leid von jemandem, dem ein Teil meines Herzens gehört. Und mir ist völlig egal, wie kitschig das klingt. Deshalb bin ich so dankbar für eure Worte, mit denen manche von euch mir aufrichtig und offen schildern, worunter sie im vergangenen Jahr leiden mussten – und vielleicht noch heute leiden. Auch wenn ich eigentlich vorhatte, einige persönliche Erfahrungen hier einzubauen, von denen ihr berichtetet, werde ich darauf verzichten. Zu viele davon erreichten mich – und zu lang ist der Text schon jetzt. Einige von euch erhielten schon Rückmeldungen von mir, anderen werde ich noch etwas schreiben.

Und auch, wenn dieser eigentlich kleine und sehr persönliche Jahresrückblick jetzt endet weiß ich, dass das noch nicht alles ist, was ich zu 2017 sagen und schreiben werde. Zu vieles beschäftigte mich zu sehr, zu vieles war zu bahnbrechend und so anders als je zuvor, als dass ich es unkommentiert lassen könnte. Da war Musik, da war Film und einiges mehr, zu dem ich ganz persönliche Ansichten habe. Ich freue mich, das alles mit euch zu teilen. Ich freue mich auf eure Meinungen dazu. Ich freue mich, wie jedes Jahr, auf den gemeinsamen Weg mit allen, die mich begleiten und ihre eigenen Fußspuren dabei hinterlassen. Und ich wünsche euch für 2018 nur das beste und mir, dass ihr bleibt, wie ihr seid!

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