Reisen ist eine meiner Leidenschaften, das erwähnte ich bereits. Diese Reiseerfahrung ist eine wieder völlig neue für mich, was gerade den Reiz des Reisens für mich ausmacht.
Es ist nicht die erste Autofahrt zwischen Berlin und dem Rheinland, die ich in den letzten Monaten mache. Aber keine machte so viel Spaß, war so tiefgründig und zugleich leicht und unbeschwert. Dafür gebührt meinen Begleitern ein echtes Dankeschön. Denn so kam es, dass das Ziel und zugleich Ende dieser Eintagesfahrt, eben nicht der eine große Höhepunkt darstellte. Eher schon den würdigen Abschluss eines guten Tages.
Schließlich wusste niemand von meiner schon baldigen Ankunft in der alten Heimat. Zu spontan war die Entscheidung gewesen und zu groß die Lust auf einen Überraschungsbesuch.
Vor diesem steht allerdings eben noch die Autofahrt, die trotz eines leichten Staus bei Hamburg erfreulich reibungslos verläuft. In der Nähe von Hannover verlassen wir kurz noch mal die Autobahn und stärken uns ein letztes Mal bevor es nonstop weitergehen soll bis zum Ende der Fahrt. Wir lassen Hamm, Dortmund und das gesamte Ruhrgebiet westlich liegen und biegen südlich von Düsseldorf ab Richtung Westen und Köln.
Inzwischen ist es völlig dunkel geworden und hat zu Regnen begonnen. Glücklicherweise sind die Straßen recht frei, sodass es auch dadurch keine großen Schwierigkeiten gibt und wir kurz vor 21 Uhr, nach etwas weniger als 12 Stunden unterwegs das Ziel erreichen.
Vorsorglich hatten wir schon während der Fahrt alles ganz sorgfältig zurecht gelegt, wir mussten sichergehen, dass auch jeder dort sein würde, wo wir ankommen, damit auch der zweite Überraschungsbesuch des Tages funktioniert.
Als wir unser Ziel, unweit von Köln, erreichen, steht ein Wagen vor dem Haus, den wir alle gleich erkennen. In diesem Moment ist wohl klar, dass der Plan aufgehen wird. Wir betreten das Haus, das zu Straße hin völlig dunkel erscheint. Doch schon in der Diele erkennen wir an leichtem Schimmern unter der gegenüberliegenden Tür und hin und wieder aufbrandendem Gelächter, dass der Abend noch nicht vorüber ist.
Als wir das Wohnzimmer betreten werden die beiden Rückkehrer begrüßt, dann wünsche ich allen Anwesenden einen guten Abend und ganz besonders Danno schaut ungläubig, steht auf und begrüßt auch mich. Der würdige Abschluss eines guten Tages. Und dennoch erst der Anfang meiner Kurzurlaubs.
>> Man reist nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen. <<
Johann Wolfgang von Goethe
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