Hier kommt mein Soundtrack 2019: Letztes Jahr hat mir das soviel Spaß gemacht, ich mache das jetzt einfach wieder. Nie zuvor habe ich so viel unterschiedliche und (für mich) neue Musik gehört wie 2019. Unter #SoundtrackDesJahres geht es aber nicht nur um eine Aneinanderreihung gehörter Songs, sondern um mein „Personal Best Of“ in verschiedenen Kategorien. Wie schon 2018 zuerst als Auflistung mehrerer Möglichkeiten in jeder Kategorie, in einigen Tagen dann die Auflösung mit meinem persönlichen Soundtrack des Jahres 2019.
Fehlt etwas in einer Kategorie – oder gar eine ganze Kategorie? Immer her mit Kritik und Feedback!
Deutlich weniger einfach, als letztes Jahr. Die Filmmusik 2019 war deutlich weniger „In Your Face“ als noch 2018, es gab nicht die zwei oder drei offensichtlichen Filme. Anfangs dachte ich, es würde schwer, hier überhaupt fünf verschiedene Soundtracks zu finden. Dann konnte ich mich kaum entscheiden, auf welche fünf Filme ich mich beschränken soll. Die beste Filmmusik ist am Ende dann wohl diejenige, von der als einziger von Anfang an klar war, dass sie hier stehen würde.
Wenn die Auswahl bei der Musik zu einem ganzen Film schwer war, dann setzen die Songs 2019 noch einen drauf. Hier drängte sich wirklich niemand auf, wenig überraschend schaffen es dann auch nur Songs aus Filmen, deren gesamte Musik zur Auswahl stand, in diese Liste. So schön ein klassischer Song mal wieder wäre, der meiner Meinung nach beste von John Williams reicht nicht an die besten früherer Star Wars-Filme heran. Also wird es am Ende die Neufassung eines weltbekannten Songs, der mir mitten im Film über Elton John eine Gänsehaut bescherte und einfach besser im Gedächtnis blieb, als der oscar-nominierte neue Track.
Musikfilm des Jahres
Ed Sheeran who? Yesterday steht in der Liste, weil ich wenigstens drei Filme in die Auswahl nehmen wollte, die dieses Jahr wirklich nicht groß war. Aber auch wenn der Film über Elton John und sein (Lebens-)Werk mehr als sehens- und hörenswert ist, war er für mich einfach nicht der beste und bewegendste Musikfilm dieses Jahr. Musik, Texte und Bedeutung der Songs sind in Blinded By The Light so perfekt eingebunden, dass fast der ganze Film ein einziger Gänsehautmoment ist. Der Boss ist eben der Boss.
Ich werde wohl einfach nicht mehr der Typ für Musikvideos. Stunden eines Jahres damit zu verbringen, die Videos zu den besten Songs 2019 anzusehen, ist einfach nicht meine Vorgehensweise. Aber wenn es ein Video schafft, meine Aufmerksamkeit zu gewinnen, hat es fast schon automatisch seinen Platz in dieser Liste verdient. Und auch wenn Deutschland viel kritisiert wurde, es besteht sicher kein Zweifel daran, dass das Video verdammt gut gemacht ist. Aber das Lied gehört für mich eben auch dazu. Am Ende ist das beste Video eben einfach das beste Gesamtpaket der Unterhaltung.
War das überhaupt ein Comeback? Die Frage kann man sich bei beiden Nominierten stellen. Das ist das Problem, das man hat, wenn man sich so eine Kategorie einmal ausgedacht hat. Ein Glück reichte das Album mit Songs von Elton John und Bernie Taupin im letzten Jahr nicht aus, sonst hätte das Comeback wirklich an Will Smith für seinen musikalischen Auftritt in Aladdin gehen müssen.
Das war wirklich nicht einfach. Unter den meistgehörten Songs 2019 gab es einige, die meine persönliche Sicht auf die entsprechenden Personen oder Gruppen verändert, ja erweitert haben. Nicht alle davon sind wirklich komplett neu auf dem Musikmarkt, manche haben nicht einmal unbedingt ein ganzes Album rausgebracht. Wieder andere haben einen regelrechten Raketenstart in die Karriere hingelegt und es bleibt noch viel zu erwarten. Zum Teil kannte ich vielleicht einen einzelnen Song, aber bislang nicht die ganze Bandbreite des musikalischen Werks. Addiert man ein tolles neues Album dazu, landet man bei Conrad Sewell. Meine ganz persönliche Entdeckung des Jahres.
Noch letztes Jahr sangen wir gemeinsam beim Konzert von Tom Odell aus dem Publikum mit (einer der Gründe, warum es das Live-Erlebnis des Jahres wurde), plötzlich höre ich eigene Lieder von Donskoy – und die sind nicht mal schlecht. Mein persönlicher Geheimtipp ist Layne Elizabeth, von der ich gleich mehrere mehr oder weniger unbekannte Songs rauf und runter hörte. An internationalen Erfolgen kommt man aber eben nicht vorbei. Taron Egerton holte sich immerhin einen Golden Globe (zugegeben, für seine schauspielerische Leistung, nicht die Musik), Billie Eilish schaffte den globalen Durchbruch. Und Keiino sorgte nicht nur für meinen persönlichen Top-Moment beim Eurovision Song Contest, sondern holte sich die meisten Stimmen des Publikums (Platz 6 in der Gesamtwertung). Die ersten Songs und der Auftritt reichen für mich schon, obwohl erst 2020 das Album erscheint. Aber wer weiß, vielleicht stehen sie damit ja nächstes Jahr wieder hier.
Wenn man nur einen Live-Act gesehen hat, fällt die Wahl in dieser Kategorie natürlich leicht. Aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das Urteil genau so ausgefallen wäre, wenn ich noch andere Konzerte besucht hätte. Schließlich war das schon eine ziemlich geile Show. Das Konzert von Florence And The Machine gehört zu den besten, die ich bisher überhaupt gesehen habe. Nicht berücksichtigt habe ich dagegen das Vorprogramm. Das war zwar irgendwie auch eine Art Konzert, aber es hat wirklich nur dafür gesorgt, die Vorfreude auf den Main Act noch zu steigern – und das nicht auf die gute Art.
Wie schon im letzten Jahr gilt: Keine Beschränkung der Menge an Songs, die in diese Kategorie passen, aber nur ein Song pro Künstler*in. Und die Entscheidung war schwerer als 2018. Das mag zum einen daran liegen, dass das Jahr wechselhafter war, insgesamt aber einfach mehr Höhepunkte für mich bereit hielt, was sich auch in der Musik widerspiegelt. „Look ahead and enjoy the ride“ singt Layne Elizabeth. Besser könnte das Motto des Jahres nicht umschrieben werden. Oder? „I have only got to see your face and you show me how it can be a summer day“, „Das ist nur Liebe, da hilft keine Medizin“, „It is okay to be different, because so am I“ – um weitere drei Beispiele zu nennen. Großartige Beats bis ins Herz mit Bastille und Keiino, Emotionalität in jeder Pore mit Conrad Sewell und Johannes Oerding und Michael Patrick Kelly, die unausweichlichen alternativen, aber doch Mainstream-tauglichen Klänge von Miley Cyrus, Billie Eilish und Aurora. Alle nur übertroffen von einem Lied, das emotionaler, treffender, schöner, näher für mich einfach nicht sein könnte. Mit der Stimme meiner Schwester.
Wer jetzt hier Billie Eilish erwartet hat, ist ganz sicher enttäuscht. Aber bei aller Performance-Kunst des Albums, aller Video-Ausgefallenheit und Begeisterung für Bad Guy – das gesamte Album gefiel mir, aber nicht so sehr, dass es für mich ganz vorne landete. Und das, obwohl ich ja ein erklärter Fan von Konzept-Alben bin, die eine Geschichte erzählen. Aber ebenso bin ich eben ein Fan von Alben, die man ohne große (Qualitäts-)Unterschiede einfach so durchhören und genießen kann. Das ist auch der Grund dafür, dass Coldplay hier nicht vorkommt. Einen Qualitätsunterschied zwischen Bastille, Aurora, Conrad Sewell und Harry Styles auszumachen, ist so gut wie unmöglich, zu unterschiedlich sind die Genres und Vorgehensweisen. Geht man nach Popularität und (technischer) Professionalität, kann Jule Rockt! da nicht mithalten. Mein meistgehörtes Album war ganz sicher Sieh es dir an! – aber lässt man persönliche, familiäre Motive außen vor, war da ein Album eben emotional, musikalisch und auch textlich für mich wichtiger als die anderen.
Überraschung! Newcomer des Jahres, Album des Jahres und Live-Act des Jahres (und Coldplay, um die fünf voll zu machen) finden sich in dieser Kategorie wieder und stehen trotzdem alle nicht ganz oben. Es gab viele Songs 2019, die mich bewegt und begeistert haben, aber einer sticht daraus eben ganz besonders hervor. Und das gilt eben auch für die Band als solche: Endlich wurde ein Album fertig. Endlich gibt es Songs, die ich seit Jahren kenne und liebe (und einige neue) auch zum immer wieder hören als Studioversionen. Und klar, hier gibt natürlich Emotionalität den Ausschlag. Nicht zuletzt auch, weil alle anderen auch noch in Zukunft die Chance haben werden, meine persönliche Band des Jahres zu werden.
Als anerkannte Künstlerin einen Song herausbringen, der so politisch und so gut ist, dass einige Radiosender sich weigern, ihn zu spielen. Kann man mal machen. Auch in einem Jahr mit persönlichen Niederlagen musikalisch erfolgreich sein und sich selbst treu bleiben. Kann mal machen. Ein Album herausbringen, auf dem jeder Song hör- und singbar ist und das eigentlich komplett im Radio rauf und runter gespielt werden könnte. Kann mal machen. Als Minderjährige den Musikmarkt geradezu revolutionieren und mit dem Debutalbum alle Größen aus der Branche und dem Genre in den Schatten stellen, die zum Teil noch im letzten Jahr als bahnbrechend galten. Kann man mal machen. Dann wird man eben Person des Jahres.
Musik-Act des Jahres wird man nicht einfach so. Es braucht mehr als einen bahnbrechenden Song, mehr als einfach nur ein Album oder eine sensationelle Tour. Wer oder was drückt dem Jahr seinen Stempel am meisten auf? Sozusagen die Königsdisziplin der Songs 2019. Was die Musikindustrie angeht, kommt man dabei künstlerisch an Billie Eilish ganz sicher nicht vorbei. Miley Cyrus glänzte mit einem Mini-Album und ihrem ganz eigenen, typischen Umgang mit persönlichen Rückschlägen auf mehr als nur einer Ebene. Rocketman schaffte es nicht nur, mir einen der schönsten, emotionalsten Momente des Jahres zu bescheren, sondern auch zu Golden Globes und Oscars. Die Geschichte von Blinded By The Light löst einfach etwas in mir aus. Die Verbindung von Musik und Leben, die Bedeutung von Musik für das Leben, darin finde ich mich wieder. Und bin damit ganz sicher nicht egal. Die Songs von Bruce Springsteen passen einfach perfekt in diese (wahre) Geschichte. Und lösen auch in mir eine neue Begeisterung aus: Für den Boss, Musik im allgemeinen und das Songwriting. Mein Musik-Act des Jahres.
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